17. Oktober 2016 Aus der Redaktion des Insel-Boten von Andreas Buzalla
[17.10.16] - Der Gitarrist Martin C. Herberg will nicht mehr herumreisen. Bei seinem letzten Insel-Konzert wurde er mit der goldenen Amrum-Nadel ausgezeichnet
Es war eine tolle Stimmung im kleinen Veranstaltungssaal im Haus des Gastes in Nebel. Auf der Bühne saß ein alter Bekannter: Der Gitarren-Virtuose Martin C. Herberg, der im Rahmen seiner Abschiedstour noch einmal auf Amrum Station machte. Wie oft er denn schon hier war? Das weiß er selber nicht mehr so genau. Aber fest steht, dass es über die Jahre zahlreiche Gastspiele auf Amrum gab. Und es waren Abende, die viele begeistert aber auch überrascht haben. Denn nicht jeder Konzertbesucher konnte erahnen, was der sympathische Wuppertaler so alles mit seinen Gitarren und technischen Gerätschaften anstellen würde.
Herberg zeigte auch dieses Mal sehr eindrucksvoll, dass das oft unscheinbare Instrument auch mit dem gesamten Körper bespielt werden kann und bisweilen sogar als Trommel eine recht passable Figur macht. Zu hören waren natürlich auch wieder echte Herberg-Klassiker wie der Song „Water“, in dem er mit seinem Instrument den Lauf des Wassers von der Quelle bis zum Meer darstellt, Möwenkreischen inklusive.
In den vergangenen 42 Jahren hat Martin C. Herberg mit seinem Programm „Total Guitar“ mehr als 4000 Konzerte im In- und Ausland gespielt und mehrere CD’s veröffentlicht. Sein aktuelles Werk „Missing Pieces“ ist grade erschienen und erfreut sich einer großen Nachfrage. „Für das Album hat es auffallend viele Vorbestellungen gegeben, die CD geht weg wie die sprichwörtlich bekannten warmen Semmeln“ freut sich Martin C. Herberg und lacht dabei. Ob es eventuell daran liegt, dass er jetzt seinen Bühnenabschied zum Jahresende angekündigt hat? „Das kann ich natürlich nicht ausschließen, eventuell“, meint er und ergänzt: „Aber ich möchte ja auch in Zukunft noch Musik machen und neue CD’s aufnehmen“. Auch den Spaß auf der Bühne hat er nie verloren, aber das andauernde Herumreisen macht dem 63-Jährigen nach eigener Aussage immer mehr zu schaffen. Doch mit der Musik komplett aufzuhören, das kommt für den Vollblutgitarristen natürlich nicht in Frage.
Im vergangenen Frühjahr hatte er bereits einen Auftritt in Amrums Kult-Gaststätte „Blaue Maus“. Nun war er zum (wohl) allerletzten Mal im Nebeler Haus des Gastes. Das Amrumer Publikum nutzte die Gelegenheit, den Musiker noch einmal live zu hören und erlebte Martin C. Herberg an diesem Abend in Höchstform.
Nach dem Auftritt bekam der „Insel-Stammgast“ nicht nur das obligatorische Künstlergeschenk überreicht, sondern wurde von Veranstaltungsleiter Michael Hoff für seine langjährige Treue mit der goldenen Amrum-Nadel ausgezeichnet.
Derzeit sind keine Auftritte geplant